Jana Krießmann hat mit ihrem philosophischen Essay zu einem Zitat von Jean-Paul Sartre über die Freiheit beim Landeswettbewerb der Philosophie-Olympiade den dritten Platz erreicht, Blogavest Antonov den vierten. Sechs SchülerInnen der 7A-Klasse haben einen philosophischen Essay zu einem der vorgegebenen Zitate verfasst, aber nur drei konnten pro Schule eingereicht werden. Die VerfasserInnen der zwei besten Essays pro Bundesland nehmen am Bundeswettbewerb teil, die BundessiegerInnen werden zur internationalen Philosophieolympiade nach Bar in Montenegro eingeladen, wo sich aus 45 Nationen die besten EssayschreiberInnen treffen. Im Jahr 2018 sind 1645 SchülerInnen allein in Österreich zum philosophischen Essay-Schreiben von ihren LehrerInnen angemeldet worden.
Es ist eine große Freude, die philosophischen Gedanken von jungen Menschen zu folgendem Zitat von Jean-Paul Sartre zu lesen: „Es gibt keinen vorgezeichneten Weg, der den Menschen zu seiner Rettung führt; er muss sich seinen Weg unablässig neu erfinden. Aber er ist frei, ihn zu erfinden, er ist verantwortlich, ohne Entschuldigung, und seine ganze Hoffnung liegt allein in ihm.“ (Sartre im Interview mit Christian Grisoli: „Entretien avec Jean-Paul Sartre“, Paru 13, Dec. 1945, S.5-10.)
Hier einige Auszüge aus den Essays:
„Sartre plädiert, man sei selbst dafür verantwortlich, seinen Weg zu finden; der Gang durch dieses einmalige Leben hängt von jedem selbst ab. Die Verantwortung spielt eine große Rolle in der freien Sebstbestimmung. Man muss sich zu der Entschiedung darüber, wie man das Leben wahrnimmt, verantworten. Gleichzeitig hat man die Verantwortung darüber, die Freiheit derer nicht einzuschränken, die eine andere Wahrnehmung der Welt haben.“
(Jana Krießmann)
„Jedermann strebt nach Freiheit, die den Weg für seine Rettung bereitet. Doch je freier ein Mensch ist, desto mehr eingeschränkt wird er sich fühlen und dadurch automatisch mehr Freiheit anstreben. Wohin führt uneingeschränkte Freiheit? Wenn jeder sich die Freiheit erlaubt, staatliche Formen zu negieren, Rechte zu genießen, aber nicht seine Pflichten als Bürger zu erfüllen, dann würde unsere komplette Vorstellung von Rechtstaatlichkeit zusammenbrechen. Denn Freiheit endet dort, wo die Freiheiten anderer eingeschränkt oder verletzt werden.“
(Blagovest Antonov)
„Bestimmt jeder Mensch also immer seinen eigenen Weg? Nein, in einer modernen Gesellschaft, wie der unseren, geht jeder Mensch also nur seinen bestmöglichen Weg. Hätte er aber die freie Wahl über seinen Weg, würde dieser ganz anders ausschauen.“
(Fabian Pretis)
Die Philosophen und Philosophinnen