Schach: Wir sind Staatsmeister!

Historischer Erfolg für das Europagymnasium: „Knapp, aber verdient“, wie es so schön heißt, wurde das österreichische Bundesfinale in Tschagguns/Vorarlberg von unseren Schachhelden Florian Hribernig, Christoph Opietnik, Markus Fasching und Tobias Lechner gewonnen. Zusätzlich dazu gab es zwei Goldmedaillen an den Brettern drei und vier für Markus Fasching und Tobias Lechner. Beide erzielten je 8 Punkte aus neun Partien.

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier: http://chess-results.com/tnr137331.aspx?lan=0

Fotos mit Impressionen aus dem Turniersaal und von der Siegerehrung: http://www.shs-rankweil.vobs.at/542/

 

 

Hier der sehr kriegerische Bericht von Markus Fasching:

Mit König & Dame zum Bundesfinale

Am 10. Juni war der große Tag gekommen: Das heldenhafte Oberstufen-Schachteam des Europagymnasiums, das schon die Landesmeisterschaften in beeindruckender Manier für sich entschieden hatte, trat, angeführt von Herrn Prof. Isola, die abenteuerliche Reise ins ferne Vorarlberg an. Trotz Problemen personeller Natur (Gregor Hohls Teilnahme an der schier unglaublich scheinenden Mission Staatsmeistertitel wurde durch einen wichtigen Termin vereitelt) starteten die vier begeisterten Denksportler Florian Hribernig, Christoph Opietnik, Markus Fasching sowie Tobias Lechner in die 7 Stunden dauernde unendlich scheinende Zugfahrt nach Tschagguns. Schon in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages wurden die siegessicheren Vertreter des Europagymnasiums vom Angstschweiß der Gegner geweckt und setzten sich nach ausgiebigem Frühstück vor die Schlachtfelder in Form von Schachbrettern.

Drei von insgesamt neun Begegnungen waren für den ersten Tag angesetzt und so waren gegen die zwei starken Teams aus Dornbirn und Feldkirch sowie die Punktelieferanten Eisenstadt zwei Siege Pflicht. Nach einem anfänglichen Zu-Null-Sieg, einem Unentschieden und einem Sieg gegen die Mitfavoriten aus Vorarlberg hieß es Platz zwei hinter der Mannschaft aus Wels. Der Krieg hatte begonnen und die Anspannung zwischen den verfeindeten Teams war beim gemeinsamen Abendessen deutlich zu spüren. Der nächste Tag beinhaltete wieder drei wichtige Schlachten, die allesamt gewonnen wurden und nach einem Sieg gegen die Führenden stand das Europagymnasium Klagenfurt auf der bereits blutbefleckten Liste ganz oben. Viele Teams mussten nicht nur am Brett Opfer bringen und auch die sonst so erfolgreiche Mannschaft aus Kärnten ließ auf einzelnen Brettern Punkte liegen, die aber durch eine kompakte, überzeugende Mannschaftsleistung kompensiert wurden. Wir wussten, was am letzten Tag auf uns warten würde und die Rechenspiele, die die knappe Führung in einen glorreichen Sieg im österreichischen Schulschach-Krieg verwandeln sollten, begannen. Am Tagesplan standen hochklassige Duelle gegen unsere ersten Verfolger aus der Steiermark, gegen die starken Spieler aus Innsbruck sowie gegen die unterschätzte, aber gefährliche Wiener Mannschaft. Der erste Kampf wurde mit einem engen Unentschieden, das uns aber durch Punkteverluste unserer direkten Gegner in die Hände spielte, beendet. Gegen Tirol, die mit starken Spielern auf den ersten zwei Brettern auftrumpfen konnten, standen wir bereits bis zum Hals im schwarz-weißen Wasser, ehe, nachdem Markus Fasching auf Brett drei gesiegt hatte, Tobias Lechner, welcher sich neben seinem Kameraden auch die Brettwertung auf Brett vier sicherte, das Unentschieden in einer wahren Schlacht, die Nerven aus Stahl forderte, fixierte.

Da gleichzeitig Gleisdorf Punkte ließ, verbesserte sich die Ausgangslange vor dem Finish und wir würden nur noch ein Unentschieden brauchen, um zu gewinnen. In der letzten Runde, die uns noch vom großen Erfolg trennen sollte, hagelte es auf allen Brettern Remis wie Kanonenschüsse auf einem Schlachtfeld, wo vier Krieger, inmitten von geschlagenen Bauern, Läufern und den zerfallenen Türmen einer ehemaligen Festung emporstiegen und ihre Orden für besondere Verdienste als Trophäe in Form eines goldenen Springers für den ersten Platz empfingen.

Unser Betreuer Herr Prof. Isola, der uns zu jeder Zeit mental unterstützte und mitfieberte, nahm den Pokal für die beste Oberstufenmannschaft Österreichs entgegen. Nun blicken wir über die Landesgrenzen hinaus und bereiten uns auf Europa vor.

Markus Fasching (6c)