Kleine Schwester Monika Miriam zu Besuch in der 7.A Klasse des Europagymnasiums
Am Montag, den 15.02.2016 dieses Jahres hat uns eine Schwester namens Monika Miriam, besucht. In ihren Schilderungen erzählte sie uns die Entstehung des Ordens sowie von ihrem Leben dort.
Der Orden der Kleinen Schwestern wurde 1939 von Magdeleine Hutin gegründet. Sie wurde 1898 geboren und verlor fast ihre ganze Familie durch den Ersten Weltkrieg. Als junge Frau fühlte sie sich stark vom Leben Charles de Foucaulds angesprochen. Um einer Behinderung durch Arthritis zu entgehen, empfiehlt ihr ihr Arzt ein Leben in einem Land, in dem es niemals regnet. Bald darauf bricht sie tatsächlich mit einer Gefährtin in die Sahara auf. Dort lebt sie mit einer Gruppe verarmter, muslimischer Nomaden zusammen und hilft fortan Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben.
Speziell nach dem Zweiten Weltkrieg, als Magdeleine Hutin mit einem Kurzfilm über die Erlebnisse mit den Menschen in diesem Land berichtet, treten viele junge Frauen in den Orden ein.
Heute gibt es ungefähr 1200 Schwestern, die in 60 unterschiedlichen Ländern leben.
Wie bereits erwähnt wurde die Gründerin des Ordens von einem Mann namens Charles de Focauld inspiriert. 1856 wurde er in eine französische Adelsfamilie, in der Nähe von Straßburg, hineingeboren. Früh verwaist, verliert er bald jedwede religiöse Orientierung. Nach der Ausbildung zum Kavallerieoffizier beginnt er sein beträchtliches Vermögen mit sinnlosen Vergnügungen zu verschleudern. Seine Suche nach Gott hat ihn zu den Menschen geführt, zu den Geringen und Armen, denen er ganz konkret und selbstlos dient und in denen er Christus gefunden hat.
Daraufhin erzählte uns Monika Miriam, wie und warum sie sich dazu entschlossen hat, in diesen Orden einzutreten, welche Schwierigkeiten es gibt und inwiefern ein solches Leben eine Bereicherung darstellen könne.
Über andere junge Frauen nahm Monika Miriam Kontakt zum Orden der Kleinen Schwestern auf. Als sie in Niederösterreich das erste Mal Nonnen dieses Ordens traf, war sie erstaunt, wie einfach das Leben dort gehalten wird. Oft erkennt man die Nonnen gar nicht eindeutig als solche an, da sie beispielsweise zu viert in einem Haus, mitten unter anderen Menschen, wohnen. Nach ihrer Anfangszeit in Niederösterreich wurde sie, im Rahmen ihrer Ausbildung, für zwei Jahre nach Marokko geschickt. Dort kam sie erstmals mit der arabischen Welt in Kontakt, was sie sowohl bedrohte, als auch faszinierte.
Im Tagesablauf einer Schwester gibt es einige immer wiederkehrende Rituale. Gebete am Morgen, wie auch am Abend. Für sie persönlich ist es besonders wichtig, jemandem ihre Probleme anvertrauen zu können und hierfür ist Gott ihre erste Wahl, jedoch bedeutet dies nicht, dass es auch in ihrem Leben nicht im Laufe der Zeit Krisen und Zweifel gab und gibt.
Nachdem sie einige Jahre mit Nomaden in Algerien verbrachte, ging sie wieder zurück nach Österreich, nach St. Ruprecht. Da es derzeit jedoch zu wenige Schwestern in Klagenfurt gibt, hat sich der Orden dazu entschlossen, den Standort in Klagenfurt aufzulösen. (Andreas Müller, 7.A/ MMag. Tanja Kramer)
Die Erzählungen von Monika Miriam haben mich…
… zwar interessiert, aber ich kann mich wenig bis gar nicht damit identifizieren, da ich kein sehr gläubiger Mensch bin. Es ist unvorstellbar für mich, so leben zu können. (Andreas Müller, 7.A)
… interessiert, da meine Lebenseinstellung das komplette Gegenteil darstellt. (Xaver Aichbichler, 7.A)
… fasziniert, weil ich es bewundernswert finde, dass Jesus für diese Person mehr als nur ein Mensch ist und eine große bedeutende Rolle in ihrem Leben spielt. (Katharina Freller, 7.A)
… wachgerüttelt, weil ich noch nie zuvor persönlich mit einer Ordensschwester in Kontakt gekommen bin. Deshalb kann ich mir zum ersten Mal vorstellen, wieso sich Menschen freiwillig dazu entscheiden, in einen Orden einzutreten. ( Thomas Sterz, 7.A)